Warum Spielen für dein Kind so wichtig ist: Eine Einführung
- Sandra 
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Mai
Das Spielen ist für Kinder weit mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung – es ist ein zentraler Bestandteil ihrer Entwicklung. Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass „Spielen […] die zentrale Tätigkeitsform des kindlichen Lebens“ ist (Mogel, 2008)? Doch was genau bedeutet das? Und warum ist das für dich als Elternteil so wichtig?

Spielen lässt sich schwer in eine einzige Definition fassen, aber es lässt sich durch spezifische Merkmale charakterisieren. Nach Weltzien (2016) zeichnet sich Spielen durch folgende Eigenschaften aus:
- Selbstzweck: Der Sinn liegt allein im Spiel selbst. 
- Freiwilligkeit: Es wird aus eigener Motivation ausgeführt. 
- Handlungsdynamik: Das Spiel ist stets in Bewegung. 
- Gestalten der Wirklichkeit: Kinder erschaffen ihre eigene kleine Welt. 
- Freude: Das Spiel bringt vor allem Spaß. 
Die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung
Spielen hat eine zentrale Rolle in der Förderung verschiedener Fähigkeiten in der Entwicklung von Kindern. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die positiven Effekte des Spiels belegen.
Kognitive Entwicklung und Problemlösungsfähigkeiten
Piaget (1951) zeigte in seiner Forschung, dass Kinder durch das Spiel ihre Umwelt begreifen und wichtige kognitive Strukturen entwickeln. Das Spiel bietet einen Raum, in dem sie durch Experimentieren Problemlösungsfähigkeitsfähigkeiten erwerben können. Whitebread et al. (2012) betonen in ihrem Bericht ebenfalls, dass kreatives Denken und die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeitsfähigkeiten stark mit spielerischen Aktivitäten verknüpft sind. Brock (2019) ergänzt, dass das Spiel auch eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Exekutivfunktionen spielt, die für die spätere Problemlösung und das Entscheidungsfindung von Bedeutung sind.
Soziale Fähigkeiten und Empathie
Im freien Spiel lernen Kinder, mit anderen zu interagieren, Konflikte zu lösen und Empathie zu entwickeln (Ginsburg, 2007)5. Whitebread et al. (2012)4 betonen zudem, dass das Spiel den sozialen Zusammenhalt fördert, indem Kinder Kooperation und gegenseitiges Verständnis üben.
Motorische und sprachliche Fähigkeiten
Das Spiel ist auch entscheidend für die körperliche und sprachliche Entwicklung. Pellegrini und Smith (1998) zeigen, dass Kinder durch Bewegungsspiele ihre motorischen Fähigkeiten trainieren und durch kommunikative Spiele ihre Sprache verbessern. Dabei wird das Spiel mit zunehmendem Alter komplexer: Während es bei Kleinkindern zunächst sensomotorisch geprägt ist, entwickeln sich später soziale und kognitive Spielformen. Perry (2022) ergänzt, dass das Spielen mit anderen Kindern emotionale Resilienz aufbaut, was wiederum sprachliche und soziale Kommunikation unterstützt.
Kreativität und Kompetenzentwicklung
Spielen bietet Kindern einen Raum, in dem sie kreatives Denken entwickeln und ihre eigenen Interessen entdecken können. Laut Ginsburg (2007)5 setzen sich Kinder durch das Spiel spielerisch mit ihrer Umwelt auseinander, schlüpfen in verschiedene Rollen und durchspielen Szenarien aus der realen Welt. Dieser Prozess stärkt nicht nur ihre Fähigkeit zum flexiblen Denken, sondern auch ihre Selbstwirksamkeit.
Hughes et al. (2020) argumentieren ebenfalls, dass Rollenspiele die Sprachentwicklung sowie das Verständnis für emotionale Zusammenhänge fördern. Gleichzeitig hilft das Spiel Kindern dabei, Ängste zu überwinden und Selbstvertrauen aufzubauen – Kompetenzen, die sie ein Leben lang begleiten.
Bindung und Spiel
Neben den zahlreichen Entwicklungsaspekten stärkt das gemeinsame Spielen auch die Bindung zwischen dir und deinem Kind. Diese Bindung ist eine wesentliche Voraussetzung für die sichere Erkundung der Umwelt. Wenn du aktiv mit deinem Kind spielst, förderst du nicht nur seine Entwicklung, sondern auch eure emotionale Verbindung.
Fazit: Spielen fördert ganzheitlich die Entwicklung deines Kindes
Spielen ist weit mehr als nur Unterhaltung – es ist der Schlüssel zur ganzheitlichen Entwicklung deines Kindes. Es hat nicht nur einen positiven Einfluss auf seine Fähigkeiten, sondern stärkt auch eure Bindung. Je mehr sich diese Fähigkeiten entwickeln, desto vielfältiger wird das Spiel – und das Spiel fördert wiederum diese Fähigkeiten. Es entsteht ein wunderbarer Kreislauf:
Spielen wächst mit deinem Kind, fördert seine Entwicklung und stärkt eure Beziehung! Indem du dein Kind beim Spielen unterstützt, schenkst du ihm nicht nur eine glückliche Kindheit, sondern auch die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft.
Welche Spiele liebt dein Kind besonders? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren – ich freue mich darauf, von dir zu hören! 😊
Quellenangaben:
- Brock, M. (2019). The role of play in the development of executive functions in children. 
- Ginsburg, K. R. (2007). The Importance of Play in Promoting Healthy Child Development and Maintaining Strong Parent-Child Bonds. Pediatrics, 119(1), 182-191. 
- Hughes, F. P., Ensor, R., & Marks, A. (2020). Play and child development: A developmental perspective. New York: Routledge. 
- Mogel, H. (2008). Psychologie des Kinderspiels. Von den frühesten Spielen bis zum Computerspiel. Heidelberg, S. 9. 
- Pellegrini, A. D., & Smith, P. K. (1998). The Development of Play During Childhood. Psychological Bulletin, 123(1), 60-84. 
- Perry, B. (2022). The importance of play in early childhood education. Early Childhood Research Quarterly, 38(2), 145–160. 
- Piaget, J. (1951). Play, dreams and imitation in childhood. New York: Norton & Company. 
- Weltzien, D. (2016). Ist die KiTa noch ein Ort zum Spielen? Zum Verhältnis zwischen Spielen und Lernen. Frühe Kindheit, 03(2016), 6-15. 
- Whitebread, D., Basilio, M., Kuvalja, M., & Verma, M. (2012). The Importance of Play: A Report on the Value of Children’s Play with a Series of Policy Recommendations. UNESCO. 





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